Die Gemeinde Freiburg-Hochdorf, am Rande des Mooswaldes gelegen, ist von Wiesen und vielen Bäumen umgeben. Viele Frösche und Kröten bevölkerten schon immer das Gebiet. Daher rührt auch der Ortsneckname, die Hochdorfer als Mooskrotten zu bezeichnen. Schon mehrmals hatte man in Hochdorf den Anlauf unternommen, eine närrische Gemeinschaft zu gründen - doch leider nicht mit bleibendem Erfolg. Von 1952 bis 1954 bestand eine Narrenzunft Benzhausen, von 1962 bis 1968 das Narrennest Benzhausen. Im April 1970 fanden sich wieder einige Hochdorfer Bürger zusammen, um einen Verein zu gründen, der das Bestreben hatte, alemannisches Brauchtum wieder aufleben zu lassen; die Narrenzunft Mooskrotten Hochdorf-Benzhausen wurde ins Leben gerufen. Der Name "Mooskrotten" für die Einwohner Hochdorfs beruht auf einer alten Überlieferung, die in der Namengebung für die Narrenzunft weiterleben soll. Die "Mooskrott" oder auch "Mooskratt" - weil die Hochdorfer Ureinwohner kein o aussprechen können - war in den vergangenen Zeiten der Spottname für die Hochdorfer. Die Zunft der Mooskrotten gehört zu den vielen Tierfiguren in der schwäbisch-alemannischen Fasnet. Für Ihr Häs wurden die Farben aus dem Gemeindewappen übernommen.

 

 

Sie tragen eine grüne Jacke mit angenähten Narrenschellen an den Armen , aufgenähtem Ortswappen und darüber genähten gelben Stoffringen und –streifen. Kragen und Wams sind mit roten Filzstreifen umsäumt. Dazu gehören außerdem grüne Bundhosen und Schuhe, handgestrickte Kniestrümpfe und Wollhandschuhe.

 

 

Als Lärminstrument dient ein hellklingender Schellenstab.

Richard Fahr entwarf Maske und Häs, die Masken gestaltete der Reichenbacher Maskenschnitzer Franz Lang.Die Maske zeigt ein warziges Krötengesicht mit breit vorstehendem Froschmaul. Auf der abschließenden Kopfhaube sind mehrere Narrenschellen angebracht.

 

 

Heinz Dilger, Meinrad Fehrenbach, Martin Fehrenbach, Otto Scherzinger, Rudi Grässlin, Fridolin Dilger, Dieter Metzger, Dorothea Metzger, Gerda Dilger und Bettina Klott waren diejenigen, die die neue Zunft gründeten und mit Idealismus und großem Einsatz auch die ersten Gehversuche unternahmen. Eine echte ortsbezogene Fasnet wurde aufgezogen. Ein eigener Umzug am Fasnetsonntag, Veranstaltungen in vielen Gaststätten und die Aufnahme von Kontakten mit anderen Narrengruppen, vorwiegend in Freiburg, standen auf ihrem Programm. Aufgrund ihrer Aktivität und ihres brauchtumbezogenen Häs wurden die Mooskrotten 1972 als Gastzunft in den Verband Oberrheinischer Narrenzünfte aufgenommen. Zwischenzeitlich hatte sich die Gemeinde Hochdorf mehrheitlich entschlossen, die Selbstständigkeit aufzugeben und sich nach Freiburg als Ortsteil eingliedern zu lassen. Die Bindungen der Mooskrotten zu den Freiburger Freunden wurden immer stärker. In der neuerstellten Mooswaldhalle wurde zusammen mit den Oberwiehremer Kindsköpfen eine Veranstaltung begangen. Durch weitere Veranstaltungen, in Zusammenarbeit mit den Hochdorfer Vereinen, wurde die Fasnet 1974 in der großzügig erbauten Halle gefeiert. Viele Hochdorfer Bürger und ihre Gäste hatten erstmals die Möglichkeit, gemeinsam die Fasnet unter einem Dach zu feiern. Wegen der bestehenden engen Bindungen entschlossen sich die Mooskrotten, sich ab 1975 der Breisgauer Narrenzunft als Narrennest anzuschließen. Die feierliche Aufnahme fand am 25.Januar 1975 im Rahmen eines Zunftabends im Kreis der Freiburger Narren in Hochdorf statt. Die Gestaltung einer ortsteilgebundenen Fasnet wird auch weiterhin zum festen Programm der Mooskrotten gehören! Neben den fastnächtlichen Aktivitäten findet auch während des Jahres ein reges Vereinsleben statt. So finden jeden Monat Stammtische im eigenen Narrenkeller statt.